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Kehlkopf – Doppelventilfunktion                     Was ist das?

Doppelventil-01
Illustration: vokalRaum + Dennis Hoss

Atmen: Biologisch gesehen gehört der Kehlkopf mit dem Doppelventil zum Atemapparat. Das lebenswichtige Organ Lunge muss besonders geschützt werden. Deshalb hat sich im Laufe der Evolution durch die Aufrichtung des Menschen das Doppelventil entwickelt. Das Doppelventil besteht aus der richtigen Stimme, dem Einatmenventil und der falschen Stimme, dem Ausatemventil. Während der Einatmung und der Ausatmung ohne Stimmgebung, also während der Atmung, sind beide Ventile geöffnet, so dass die Luft ungehindert in die Lunge ein und aus der Lunge heraus strömen kann.    

Doppelventil-02
Illustration: vokalRaum + Dennis Hoss

Singen: Die richtige Stimme ist das Ventil, das sich während der Einatmung im Fall einer auftretenden Störung reflektorisch schließen kann und somit die Lunge vor Schaden schützt. Die richtige Stimme ist ein wirkungsvolles Muskelsystem bestehend aus dem paarigen Stimmband und dem paarigen Stimmmuskel sowie weiteren Schließ- und Öffnungsmuskeln. Die körperliche Kraftrichtung ist von außen hin zum Körper z.B. beim Klimmzug. Diese Kraftrichtung stärkt das System der richtigen Stimme und hält den Brustkorb weit. Der Luftdruck in der Lunge, Unterdruck, kann lange aufrecht erhalten werden und Luft kann gleichmäßig nach außen strömen. Wird während der Ausatmung phoniert, sprich ein Ton erzeugt, sorgt der Unterdruck für gleichmäßigen Atemfluss und eine schwingende Tongebung.

Doppelventil-03
Illustration: vokalRaum + Dennis Hoss

Schreien: Die falsche Stimme, die Taschenfalte, ist das Ventil, das sich während der Ausatmung im Fall einer auftretenden Störung reflektorisch unter Zuhilfenahme der Halswand, - Zungen und Schlundmuskulatur schließt. Diese Schließung erzeugt sofort einen hohen Atemdruck, den Überdruck und eine Engstellung im Halsbereich. Die falsche Stimme ist eine paarige Sehne ohne eigenes Muskelsystem. Für die Schließung der falschen Stimme müssen o.g. Hilfsmuskulaturen verwendet werden, die wiederum den Resonanzraum verengen. Die körperliche Kraftrichtung ist vom Körper weg nach außen hin z.B. beim Stoß oder Schub schwerer Gegenstände. Damit einher geht immer eine forcierte Ausatmung oder Luftanhalten oder Luftpressen. Geschieht die Ausatmung gleichzeitig mit einer Stimmgebung, dann schreien wir.

Für eine differenzierte, ausdauernde, resonanzreiche Stimmarbeit ist nur der Gebrauch der richtigen Stimme sinnvoll. Durch permanent hohen Luftdruck unterhalb der Stimmebene, also in der Lunge, ist ein gleichbleibender Luftfluss garantiert. Dieser Luftfluss bringt die Stimmbänder durch einen Ansaugmechanismus zum Schwingen. Ein Ton entsteht.

Für die funktionale Stimmarbeit ist das Erlernen der richtigen Atemtechnik, der aktiven Sing- oder Sprechatmung, unerlässlich.

Singen oder sprechen mit zu hohem Luftdruck und engem Resonanzraum entspricht dem Schreien. Der Schrei wird hauptsächlich durch die falsche Stimme erzeugt. Der Schrei hat eine hohe Signalwirkung, ist aber unangenehm und ermüdend für die Muskulatur also nicht für`s Singen oder Sprechen geeignet. Heiserkeit und andere Probleme sind vorprogrammiert.

Singen oder sprechen mit der richtigen Stimme, dosiertem Luftdruck und Luftfluss und geöffnetem Resonanzraum ermöglicht eine differenzierte Tonschwingung und Sprachbildung. Die Stimme klingt angenehm, ist variabel, leistungsstark und ausdauernd.

Im Seminar Aha, so geht`s! Mit Spaß befreit singen, lernen Sie Ihre Stimme richtig einzusetzen. 

© vokalRaum · brigitte leistikow
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